1. Preis 2014/2015
Ursula Symphonic, Freiburg

Mit dem Orchester mitten drin im prallen Leben. Beim musikalischen Rundgang durch den eigenen Kiez wird das Konzert zur Klangkollage.

Das St. Ursula Gymnasium Freiburg liegt mitten im Freiburger Bahnhofs- und Bankenviertel. So entstand bei den Musikerinnen der Ursula Symphonics die Idee, ihren „Kiez“ musikalisch zu porträtieren. Da durften der Drogeriemarkt und Klamottenladen natürlich nicht fehlen – das musikalisch passende Pendant: "I feel pretty" von Leonard Bernstein. Auch der nächsten Hausnummer der Straße, dem örtlichen Geldinstitut, ließ sich mit dem Abba-Song „Money Money“ leicht ein Musikstück zuordnen.

Neben den täglich Anlaufstellen – Schreibwarenladen, Café, Tanzschule… – kamen jedoch auch Stolpersteine in den sensibilisierten Blick des Projektteams. Die im Pflaster verlegten, kleinen Schrifttafeln erinnern an ehemalige jüdische Mitbewohner, die Opfer der Nationalsozialisten wurden. Im Konzert war Max Bruchs „Kol Nidrei“ ein Moment des nachdenklichen Innehaltens auf einem ansonsten trubelig-fröhlichen Kiezrundgang.

Für dieses außergewöhnlich Freiburger Konzertprojekt erhielten die Mitwirkenden einen donnernden Applaus. Die Aula des St. Ursula Gymnasiums war mit 700 Plätzen ausgebucht! Auch die JMD-Jury war begeistert und votete das Konzertprojekt mit ihrer Bewertung auf Platz 1 des Deutschen Jugendorchesterpreises 2015!

Die Ursula Symphonics – das sind 70 Musikerinnen der Klassen 7-12 des Mädchengymnasiums St. Ursula in Freiburg, eine Schule in kirchlicher Trägerschaft. Sie spielen unter Leitung von Eva Raab-Bollinger. Für das Konzertprojekt hatte das Orchester Schülerinnen des Chors, des Neigungsfachs Kunst und der Theater-Gruppe zur Mitwirkung eingeladen.