Preisverleihung

am 10. Dezember 2023 in der TauberPhilharmonie Weikersheim

Für ihr Engagement und ihre Kreativität wurden am 10. Dezember in der TauberPhilharmonie Weikersheim junge Ensembles mit dem Deutschen Jugendorchesterpreis der Jeunesses Musicales Deutschland (JMD) ausgezeichnet. „Ihr konntet spüren, welche Veränderungsmacht von euch ausgeht, wenn man euch zutraut, eigene Ideen zu entwickeln, wenn man euch ernst nimmt und euch den Freiraum gibt, sie auch wirklich umzusetzen.“ JMD-Generalsekretär gratulierte und überbrachte Grüße der kurzfristig erkrankten Vertreterin des Bundesjugendministeriums und von Ministerin Lisa Paus, der Schirmherrin des Projekts. Auch Bürgermeister Nick Schuppert freute sich, dass Weikersheim mit der Preisverleihung der JMD einmal mehr im Fokus der Aufmerksamkeit im Bereich der musikalischen Jugendbildung stand – und als ein Treffpunkt und „Sehnsuchtsort“ für junge Instrumentalisten aus ganz Deutschland.

Mit der Auszeichnung würdigt der musikalische Jugendverband neben der musikalischen Qualität insbesondere die fantasievolle Programmgestaltung und die weitgehend eigenverantwortliche Umsetzung des Konzertprojekts durch die Jugendlichen. Auch die Preisverleihung machte auf sympathische Weise deutlich, dass sich die Werte, für die die Jeunesses Musicales steht, nicht an der Virtuosität eines sinfonischen Programms bemessen, sondern besonders spür- und hörbar in der Freude am gemeinsamen Musizieren klingt. Zugleich ließ die Veranstaltung aufscheinen, dass die Aktivitäten der JMD, die mit der Musikakademie in Weikersheim ihr Wirkungszentrum hat, mit ihren deutschlandweit beheimateten Mitgliedern weiter reichen als es in Weikersheim sichtbar wird. Der Einladung der JMD waren auch Repräsentanten des deutschen Musiklebens gefolgt, u.a. die Präsidenten des Verbands deutscher Musikschulen, des Bundesverbands Musikunterricht und der Deutschen Musik- und Orchestervereinigung unisono. Im Mittelpunkt standen freilich die jungen Musiker*innen.

Mit dem 1. Preis und 2.500 € ausgezeichnet wurde das Junge Sinfonieorchester der Musik- und Kunstschule Landkreis Leipzig. Der 2. Preis in Höhe von 1.500 € ging an die Jugendkapelle Bad Wurzach. Zwei 3. Preise und jeweils 1.000 € wurden vergeben an das Sinfonieorchester des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums Weißenhorn und an das Gemeinschaftliche Sinfonieorchester des Gymnasiums Trossingen und Droste-Hülshoff-Gymnasium Rottweil.JMD-Präsident Johannes Freyer wandte sich in seiner Würdigung direkt an die Jugendlichen: „Eure musikalischen Darbietungen waren allesamt originell und so individuell verschieden, wie ihr als Akteure vor Ort.“ In einer sich schnell verändernden Lebenswelt seien Jugendorchester ein wertvoller analoger Treffpunkt, wo beglückende Musikerlebnisse ebenso möglich seien wie der Austausch und das Teamwork junger Menschen. Auch in den Statements der Jugendlichen selbst und ihrem gemeinsamen Auftritt war spürbar, mit welch großem Engagement sie in ihren Projektteams und als gesamte Orchester in der Umsetzung ihrer Konzertprojekte "dabei" waren. 

Musikalisch hatte Dirigent Martin Lentz mit den Jugendlichen innerhalb von nur vier Tagen ein stimmungsvolles musikalisches Programm erarbeitet: Es erklängen mehrere Sätze aus der „Jerusalem Suite“. Das von Martin Lentz geschriebene Stück greift bekannte arabische, jüdische und aramäische Stücke auf – Musik, wie sie in Friedenszeiten in Jerusalem erklingen könnte und damit ein Symbol dafür, dass es doch Hoffnung auf eine Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen oder geographischer Herkunft gibt.  

Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Bundesjugendministerin. Mit der Auszeichnung würdigt der musikalische Jugendverband neben der musikalischen Qualität insbesondere die fantasievolle Programmgestaltung und die weitgehend eigenverantwortliche Umsetzung des Konzertprojekts durch die Jugendlichen. Jugendorchester aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich am Wettbewerb beteiligt, sieben von ihnen wurden nominiert. Neben den Preisträger-Ensembles waren dies das Streich- und Sinfonieorchester der Heimschule Lender, Sasbach, das Jugendsinfonieorchester Hochsauerlandkreis und das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Heilbronn. Sie alle dürfen zu Recht stolz sein. Gewonnen haben sie nämlich alle: durch ihren Einsatz, auch über das Musizieren hinaus, für den Zusammenhalt in ihren Orchestern. Sie sind sie an den gemachten Erfahrungen gewachsen und haben Freude und Energie freigesetzt. Und die benötigen Jugendorchester dringend. Denn vielen Ensembles ist es aktuell noch nicht wieder gelungen, die während und nach der Corona-Pandemie entstandenen Lücken zu schließen. Vom Deutschen Jugendorchesterpreis und den kreativen, von Jugendlichen und Orchesterleiter*innen mit großem Einsatz verwirklichten Projekten geht deshalb in besonderer Weise das Signal aus: Jugendorchester sind unverzichtbar. Es lohnt sich, sich zu engagieren – für das unvergleichliche Erlebnis Orchester.

Die Preisverleihung war verbunden mit einem bundesweiten Jugendorchestercamp vom 7. bis 10. Dezember, zu dem die JMD junge Instrumentalisten*innen aus allen für den Preis nominierten Orchestern in die Musikakademie Schloss Weikersheim eingeladen hatte. Mit dabei waren auch jugendliche JM Botschafter*innen, die sich in ihren Jugendorchestern ebenfalls aktiv für ein starkes und tragfähiges Gemeinschaftsgefühl engagieren. Für diese Wirkung eines starken Empowerments junger Menschen wird der Wettbewerb der JMD seit vielen Jahren durch das Bundesjugendministerium, die Deutsche Bank Stiftung und die Deutsche Orchestervereinigung gefördert und durch die Partnerverbände im Bereich der musikalischen Jugendbildung kommunikativ begleitet. Auch das Publikum der Preisverleihung brachte seine Anerkennung für das Projekt und das Engagement der Jugendlichen mit herzlichem und langanhaltenden Applaus zum Ausdruck und feierte die jungen Musiker*innen und Orchester.