2. Preis 2010/2011
Jugendsinfonieorchester Ludwigsburg

Klassik und HipHop – geht das zusammen? Ja! bewies das Jugendsinfoniorchester Ludwigsburg mit seinem Wettbewerbskonzert

Zuckerschock Fairy

Was uns immer sehr beschäftigt hat: Warum gilt klassische Musik als „uncool“? Warum ist es so schwierig, Freunde zu überreden, in ein klassisches Konzert zu gehen? Warum erzählen viele von uns in der Schule gar nicht, dass sie ein Instrument spielen und jede Woche im Orchester proben? So entstand die Idee, diese Frage einmal zum Thema eines Konzerts zu machen.

Unsere Dirigentin Ute Kabisch, die sowieso ständig damit beschäftigt ist, „Klassik“ für alle möglichen Leute interessant zu machen, schlug uns die Zusammenarbeit mit der Tanz- und Theaterwerkstatt Ludwigsburg vor. Dort plante Tina Gonsiorek gerade mit der Choreographin Daniecell ein verrücktes Tanzprojekt, in dem sich HipHopper mit klassischem Ballett auseinandersetzen sollten. Warum dann nicht gleich Orchestermusik live dazu?Zunächst fanden die meisten die Idee sehr seltsam, Klassik und HipHop zu verbinden: das sind einfach zwei völlig verschiedene Szenen! Deshalb war es erst mal schwierig für alle: Für die Tänzer, die plötzlich zu ganz anderer Musik tanzen mussten als sonst. Für uns, weil wir plötzlich Musik auswendig lernen und von unseren geliebten Stühlen aufstehen mussten. Dann die Sache mit der Story. Es sollte eine Art Liebesgeschichte werden zwischen einem HipHopper und einer Orchestermusikerin mit ihren Cliquen: jeder findet die Musik und die Gewohnheiten der anderen völlig daneben, und trotzdem entsteht im Lauf des Stücks etwas Neues. Die Geschichte musste mehrmals umgeschrieben werden, bis jeder zufrieden war und 2 Mutige für die Hauptrollen gefunden waren: unser Solofagottist Daniel und die HipHopperin Chiara. Aber inzwischen waren alle voll dabei: die Tänzer fingen an, bei uns mitzusingen, und wir konnten bei manchen Choreos schon mittanzen. Insgesamt waren es am Ende über 70 Mitmacher, und wir haben dabei ganz schön viel „vernetzt“: verschiedene Musikszenen, verschiedene Gruppen, viele verschiedene Leute und sehr verschiedene Ansichten von cool und uncool!

Auf jeden Fall wollten wir möglichst viele Mitschüler in unsere Vorstellungen kriegen, und das ist uns auch gelungen: ganze Schulklassen kamen, von der Hauptschule bis zum Gymnasium, und alle waren begeistert – auch die, die sonst nie klassische Musik hören! Das war einfach das Größte: wie das Publikum nach der Premiere tobte und wir einfach alle zusammen auf der Bühne abtanzten!

Lea Hengen, Marina Lohrer, Vanessa Pfeiffer, Jacob Valentin Welk www.jms-lb.de

Foto: Yakub Zeyrek.